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Hauptabteilung Friedenssicherungseinsätze (DPKO)

Das Bild zeigt die Übergabe von Waffen durch Rebellen in Burundi an UN-Personal.

Für die Planung und Umsetzung der vom Sicherheitsrat mandatierten Friedenseinsätze ist im UN-Sekretariat die Hauptabteilung Friedenssicherungseinsätze (Department of Peacekeeping Operations, DPKO) verantwortlich. Sie unterstützt den UN-Generalsekretär und seine Sonderbeauftragten administrativ bei der Leitung der Friedensmissionen und koordiniert die Einsatzplanung und Strategieentwicklung. Derzeit führt sie 15 Friedenssicherungseinsätze durch. Mit der Entwicklung vom "klassischen" Peacekeeping zur multidimensionalen Friedenssicherung erweiterte sich das Aufgabenspektrum, dem das DPKO Rechnung tragen muss. Heute sind u.a. die Entwaffnung, Demobilisierung und Reintegration ehemaliger Kämpfer (Disarmament, Demobilization and Reintegration, DDR), Minenräumung, der Schutz der Zivilbevölkerung und der Menschenrechte sowie die Wiederherstellung von Rechtsstaatlichkeit, z.B. durch Polizeiausbildung, Bestandteil von UN-Friedensmissionen.

An der Spitze des DPKO steht der Untergeneralsekretär für Friedenssicherungseinsätze, seit Oktober 2017 Jean-Pierre Lacroix. Das DPKO unterhält Kontakte zum UN-Sicherheitsrat, den truppenstellenden Staaten und Beitragszahlern sowie den Konfliktparteien und koordiniert die Tätigkeiten verschiedener Akteure in Friedenseinsätzen.

Innerhalb des DPKO dient das Büro für Friedenseinsätze(Office of Operations) der Unterstützung der Friedensmissionen, während das Office of Military Affairs (OMA) für militärische Angelegenheiten zuständig ist. Mit der Einrichtung des Büros Rechtsstaatlichkeit und Sicherheitsinstitutionen(Office of the Rule of Law and Security Institutions, OROLSI) im Jahr 2007 erhielt Friedenskonsolidierung einen eigenen Zuständigkeitsbereich, in dem ein Minenräumungsdienst (Mine Action Service), eine Abteilung für Polizei (Civilian Police Division) sowie Abteilungen für Recht, Sicherheitssektorreform und DDR angesiedelt sind. Das Büro Politik, Evaluierung und Ausbildung(Policy Evaluation and Training, PET) bewertet u.a. Fortschritte der Friedenseinsätze hinsichtlich der Erfüllung ihrer Mandate und entwickelt Ausbildungsstandards.

Angesichts der zunehmenden und immer komplexeren Friedenseinsätze wurde das 1992 geschaffene DPKO im Jahr 2007 auf Initiative Ban Ki-moons geteilt. Die neu gebildete Hauptabteilung Unterstützung für Feldeinsätze (Department of Field Support, DFS) untersteht dem DPKO und ist für logistische und verwaltende Aspekte wie Budget und Finanzen, Personalkoordination, Informations- und Kommunikationstechnik der UN-Missionen verantwortlich. Daneben gibt es gemeinschaftliche Aufgabenbereiche, z.B. Ausbildung, Informationsmanagement und Analyse. Das DFS wird seit März 2015 von Atul Khare geleitet und ist sowohl für die Peacekeeping-Einsätze des DPKO als auch für die Politischen Missionen des DPA zuständig.

Reform der UN-Friedenseinsätze

2000 löste der "Brahimi-Bericht"(Report of the Panel on United Nations Peacekeeping Operations) einen Reformprozess zu UN-Friedensmissionen aus. Er forderte für erfolgreiche Friedenseinsätze v.a. ein eindeutiges und realistisches Mandat sowie angemessene Ausstattung und finanzielle Ressourcen. 2006 entwickelte der damalige DPKO-Leiter Guéhenno die Reformagenda "Peace Operations 2010", die hervorhob, dass für erfolgreiche Friedenseinsätze die Qualität, Kompetenz und Unterstützungsleistungen des DPKO zentral sind. In der "Capstone Doctrine" (2008) stellten DPKO und DFS Prinzipien und Leitlinien des Peacekeeping heraus. Mit dem 2009 veröffentlichten Strategiepapier "A New Partnership Agenda: Charting a New Horizon for UN Peacekeeping" stießen DPKO und DFS erneut einen Reformprozess an. Eine verbesserte Kooperation – eine neue "globale Partnerschaft" – zwischen UN-Sekretariat, Sicherheitsrat und UN-Mitgliedstaaten sei unerlässlich für die Zukunftsfähigkeit des Peacekeeping und um das Defizit zwischen mangelnden Ressourcen und erhöhter Nachfrage nach Friedenseinsätzen zu beheben. Das Papier attestiert Handlungsbedarf in den Bereichen Vorbereitung und Durchführung der Einsätze, ihrer Umsetzung vor Ort und dem Ausbau des UN-Friedenssicherungssystems. Erste Bewertungen des Reformansatzes nehmen die Fortschrittsberichte vom Oktober 2010 und Dezember 2011 vor.



>>> Hauptabteilung Politische Angelegenheiten (Department of Political Affairs, DPA)