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Große Ziele

Der Einfluss Chinas in den Vereinten Nationen wächst. Wie seine gegenwärtige Rolle in den UN einzuordnen ist, damit befassen sich die Autorinnen und Autoren im Heft 6/2020 der Zeitschrift VEREINTE NATIONEN mit dem Titel Chinesische Ambitionen am East River.

Chinesisches und UN-Emblem der chinesischen Blauhelmtruppen.
Mitglieder des chinesischen Infanterie-Bataillons der Mission der Vereinten Nationen in der Republik Südsudan in Juba, Südsudan. UN Photo/JC McIlwaine

Dass sich die Volksrepublik China seit einigen Jahren in die Vereinten Nationen zunehmend aktiv einbringt, ist nicht grundsätzlich neu. Neu sind hingegen Geschwindigkeit und Umfang seit der Machtübernahme des Staatsoberhaupts Xi Jinping im Jahr 2012, die Chinas Engagement auf der Weltbühne auszeichnen. Neben innerchinesischen Faktoren wurde dies auch durch den teilweisen amerikanischen Rückzug aus dem UN-System unter US-Präsident Donald Trump begünstigt. Infolgedessen gibt es viele Debatten darüber, wie stark die Volksrepublik die Vereinten Nationen tatsächlich prägt. Fest steht, dass Chinas Einfluss in den UN wächst. Wie ist seine gegenwärtige Rolle in den UN einzuordnen? Diese Frage beantworten die Autorinnen und Autoren im Heft 6/2020 der Zeitschrift VEREINTE NATIONEN mit dem Titel Chinesische Ambitionen am East River.

Welchen Einfluss die internationalen Bediensteten der Volksrepublik haben, die in der UN-Verwaltung tätig sind, darüber ist weniger bekannt, so Courtney J. Fung und Lam Shing-hon in ihrem Beitrag Chinas ›bürokratischer Fußabdruck‹ in den UN. Einen „neuen Kalten Krieg“ zwischen China und den USA, wie es UN-Generalsekretär António Guterres fürchtet, wird es nach Ansicht von Zhang Guihong in der Rubrik ‚Drei Fragen an‘ hingegen nicht geben. Ein Dilemma zwischen dem Schutz der Zivilbevölkerung und der zweifelsfreien Unterstützung einer Regierung in einem Konfliktland offenbart sich für China in der UN-Friedenssicherung, argumentiert Rosemary Foot. Der jüngste Wiedereinzug der Volksrepublik China in den UN-Menschenrechtsrat (HRC) ist für Katrin Kinzelbach ein Ausdruck dessen, dass Beijing das internationale Menschenrechtssystem umfassend verändern will. Außerdem sind die chinesischen Beiträge zum UNDS in den letzten zehn Jahren deutlich gestiegen, um weltweit mehr Einfluss auszuüben, stellen Mao Ruipeng und Silke Weinlich fest.

Zum Heft 6/2020 – Chinesische Ambitionen am East River