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Konflikte und Brennpunkte

Fast täglich werden in den Medien Bilder von Bomben und Zer­störung gezeigt. Gewalt­same Konflikte bleiben auch im 21. Jahr­hundert in vielen Teilen der Welt eine traurige Realität. Die Aus­ein­ander­setzungen unter­scheiden sich in Intensität, in ihren Akteuren und Ursachen. Überall sind sie jedoch für die betroffenen Menschen vor Ort mit großem Leid verbunden.   

Zwei Männer stehen auf den Resten eines zerstörten Hauses.
Die Menschen in Gaza kommen selten zur Ruhe. Der abgeriegelte Küstenstreifen zwischen Israel und Ägypten wird immer wieder zum Schauplatz für Gewalt und Zerstörung. (UN Photo/Shareef Sarhan)

Seit dem Ende des Kalten Krieges dominieren welt­weit vor allem inner­staatliche Konflikte und Bürger­kriege. Außer­dem nahm seit Anfang der 1990er Jahre die Zahl der Aus­ein­ander­setzungen zu, die unter­halb der Kriegs­schwelle an­ge­siedelt werden und durch immer wieder­kehrende Gewalt ge­kenn­zeichnet sind. Auch sie sind von massiven Menschen­­rechts­­verletzungen und Gewalt bis hin zu Massakern und Völker­mord geprägt. Besonders in armen Ländern sterben zahl­reiche Menschen an den Folgen der oft über Jahre andauernden Gewalt, z.B. aufgrund fehlender Nahrungs­mittel oder einer un­zu­reichenden Gesund­heits­versorgung. Bürger­kriege und Konflikte schüren Armut, verhindern Entwicklung und lösen Flucht­bewegungen aus.

Als wichtige Gewalt­ursache gelten zerfallen(d)e oder gescheiterte Staaten (failing oder failed states). Wo der Staat nicht in der Lage ist, die Sicher­heit seiner Bevölkerung zu gewähr­leisten und Institutionen instabil sind, können neue Friedens­gefährdungen ent­stehen. Gewalt­bereite lokale Herrscher wie War­lords oder Milizen­führer können so eigene Ein­fluss­zonen er­richten und Teile des Landes kontrollieren. Failed States gelten als Rück­zugs­räume für trans­nationalen Terrorismus und den illegalen Handel mit Waffen, Drogen, Roh­stoffen oder Menschen. 

Kriege und bewaffnete Konflikte zeichnen sich heute oftmals durch eine Viel­zahl der involvierten Konflikt­parteien aus, die eine klare Trennung der verschiedenen bewaff­neten Gruppierung erschwert. Zunehmend sind private Gewalt­akteure wie Milizen daran beteiligt, die häufig wirt­schaft­liche Motive verfolgen und ihren bewaffneten Kampf durch illegalen Handel z.B. mit Öl, Drogen, Kunst oder Edel­steinen ("Blut­diamanten") finanzieren. Ein weiteres Merkmal aktueller Aus­ein­ander­setzungen ist die Ver­wick­lung von Zivilisten in Konflikte. Gewalt wird vorrangig gegen die Zivil­bevölkerung angewendet, die Massakern, so­genannten ethnischen Säuberungen oder terroristischen Angriffen zum Opfer fällt oder als Schutz­schild miss­braucht wird.

Die Vereinten Nationen verfügen über ein viel­seitiges Instrumentarium, um den Aus­bruch von Kon­flikten zu verhindern, in bestehende Konflikte ein­zu­greifen, diese zu beenden und einen nach­haltigen Frieden zu sichern. Im Folgenden stellen wir exemplarisch einige Konflikte sowie die Rolle der Vereinten Nationen bei der Konflikt­bearbeitung vor.