Menü

Junge Menschen in Friedensprozesse einbeziehen

Vor fünf Jahren verabschiedete der Sicherheitsrat die Resolution 2250, die die Rolle junger Menschen in Friedensprozessen würdigt. Allerdings mangelt es nach wie vor an der Implementierung, finden die Jugenddelegierten Eva Croon und Paul Klahre.

Eva Croon und Paul Klahre sind in diesem Jahr die Jugenddelegierten zur UN-Generalversammlung. (Foto: privat)

Junge Menschen spielen eine entscheidende Rolle für die Lösung und Prävention von Konflikten sowie für die Umsetzung und Wahrung langfristigen Friedens. Deshalb hat der UN-Sicherheitsrat unter deutschem Vorsitz heute die dritte Resolution zu Youth, Peace and Security (YPS) verabschiedet – ein wichtiger Schritt für die bessere Einbindung junger Menschen.

Wir finden gut, dass die Rolle junger Frauen in Friedensprozessen anerkannt wird. Die Verweise der Resolution auf Menschenrechte, Bildung, digitale Räume, Kapazitätsaufbau, Beteiligung von Jugendorganisationen und Finanzierung der YPS-Agenda sind von wesentlicher Bedeutung. Wir vermissen jedoch einen eindeutigen Bezug auf die Risiken des Klimawandels, die Ziele für Nachhaltige Entwicklung, und den Schutz junger Friedensaktivistinnen und Aktivisten.

Vor fünf Jahren wurde in Resolution 2250 zum ersten Mal anerkannt, dass junge Menschen nicht nur Opfer von Konflikten sind und deshalb besonderen Schutz bedürfen, sondern maßgeblich zum Frieden beitragen können. Trotz der Folgeresolution 2419 (2018), mangelt es bisher an der Implementierung:

 „Für uns junge Syrer ist es sehr bedauerlich, dass die Agenda Jugend, Frieden und Sicherheit vor Ort nicht ausreichend umgesetzt wird. Wir stellen fest, dass die Jugend weder den notwendigen Raum noch die politische Unterstützung erhält, um positiv zum Frieden beizutragen. Zu viele strukturelle Barrieren hindern uns junge Menschen daran, an Entscheidungsprozessen teilzunehmen”, findet Ehab Badwi, Gründer der Syrian Youth Assembly, und fordert: „Wir brauchen eine allgemeine Kultur der Einbeziehung junger Menschen in Friedensprozesse.”

Das könnte Sie auch interessieren


  • Jugend in den Vereinten Nationen

    Ein PraxisberichtJugend in den Vereinten Nationen

    14.04.2008
    Internationale Erklärungen und Abkommen zum Thema Jugend oder die Beteiligungsmöglichkeiten Jugendlicher an der Ausarbeitung relevanter UN-Dokumente sind weitgehend unbekannt. Um die Beteiligungsmöglichkeiten zu verbessern, empfahlen die Vereinten… mehr

  • Frauen, Frieden und Sicherheit

    Frauen, Frieden und Sicherheit

    01.11.2020
    Derzeit wüten rund 30 blutige Kriege weltweit. Frauen sind von Kriegen anders betroffen als Männer und sie sind ausgeschlossen von Friedensverhandlungen. Vor 20 Jahren, am 31. Oktober 2000, verabschiedete der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen… mehr

  • Grenzen der Legislativbefugnisse des Sicherheitsrats

    Resolution 1540 und abtrakte Bedrohungen des WeltfriedensGrenzen der Legislativbefugnisse des Sicherheitsrats

    01.05.2004
    Als Bedrohung des Weltfriedens bezeichnet der Sicherheitsrat in seiner am 28. April 2004 einstimmig verabschiedeten Resolution 1540 die Weiterverbreitung von Massenvernichtungswaffen, um dann – gestützt auf seine Befugnisse nach Kapitel VII der… mehr